Auch wir, die Klassen 7a und 7b, besuchten den Kossehof und nahmen am 15.06.2022 am Workshop „Klimaschutz und Ackerflächenverbrauch“ teil, welcher durch das Projekt „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ finanziert wurde.
Zunächst hatten wir Einblick in die verschiedenen Gewächshäuser, in denen es an dem sonnigen Tag extrem heiß war. Wir erfuhren aber auch, dass einige Gewächshäuser mit großen und teuren Gasheizungen beheizt werden müssen, sofern die Außentemperaturen deutlich kühler sind. Interessant war zu erfahren, wie viel Arbeit das Heranziehen von Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Bohnen und anderen Gemüsesorten bedeutet, da der Kossehof möglichst auf Pestizide verzichtet und die Schädlinge per Hand entfernt. Auch das Ernten der Früchte erfolgt nicht maschinell, sondern per Handarbeit, was auch die Preise im gut sortierten Bioladen erklärt. Die Kunden kaufen dort gerne, weil sie die Frische und Regionalität schätzen.
Auf dem Kossehof werden Schweine und Hühner artgerecht gehalten. Tagsüber verbringen die Hühner und Schweine im weitläufigen Auslauf draußen und bekommen ihr Fressen oder können schlafen. Die Schweine genießen es auch, sich im Dreck zu wälzen. Gefüttert werden die Schweine mit überreifen Kartoffeln, Tomaten und noch anderen Gemüsesorten, die nicht mehr verkauft werden können und dann mit anderem Futter vermischt werden. Die Hühner dort bekommen Körner oder Mais und Bioabfall. In der Nacht schlafen die Hühner und Schweine in Ställen. Riesigen Spaß hatten wir SiebtklässlerInnen, als wir die Schweine streicheln durften.
Im anschließenden Theorieteil erfuhren wir, dass der „Weltacker“ aus 1,5 Mrd. Hektar besteht und für 7,5 Milliarden Menschen reichen muss. Wenn man dies umrechnet, hat jeder Mensch 2000 qm zur Verfügung. Diese Fläche muss nicht nur Platz für Tierhaltung und Ackerfläche ausreichen, sondern darüber hinaus auch für Kleidung, Handys etc. So verbraucht jeder Mensch täglich 5,5 qm Weltacker pro Tag. Die Fläche wird immer weniger, da mehr Menschen geboren werden und neue Häuser gebaut werden. Als wir unser Menü des Tages zusammengestellt haben, wurde uns erst bewusst, dass wir mit unserem täglichen Konsum weit mehr als unsere zur Verfügung stehende Ackerfläche verbrauchen.
Wir waren auch sehr erstaunt und gleichzeitig betroffen, als wir abschließend beim „Königlichen Menü für die Mülltonne“ erfuhren, wie viele Lebensmittel jeder Bürger durchschnittlich jeden Monat wegschmeißt: 2kg Gemüse und Obst, 1kg zubereitete Lebensmittel, 800g Brot und Backwaren, 700ml Getränke, 550g Molkereiprodukte, 450g Fertigprodukte und 250g Fleisch und Fisch.
Wir fanden die Veranstaltung am Kossehof sehr informativ und kurzweilig und bedanken uns nochmals ganz herzlich beim Kossehof für den interessanten Workshop.